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Cloud

Neu Clouddienste von Apple und Google im Bildungsbereich datenschutzkonform nutzbar

Gemäss einer Meldung vom Datenschutzbeauftragten des Kantons Zürich vom 29.04.2020 sind neben Microsoft nun auch die Bildungsangebote von Apple (Apple School Manager) und Google (G Suite Enterprise for Education) datenschutzkonform nutzbar. Für öffentlichrechtliche Institutionen gelten strengere Datenschutzrichtlinien. Das führt zur paradoxen Situation, dass Lehrbetriebe oder private Nutzerinnen und Nutzer diese Tools für die betriebliche Bildung einsetzen konnten, die Berufsschulen die Dienste aber nicht verwenden durften.

«Mit Apple, Google und Microsoft konnten Lösungen ausgehandelt werden, wodurch verschiedene Clouddienste durch Schulen, Hochschulen und Universitäten datenschutzkonform eingesetzt werden können. Die Leitfäden für Apple School Manager, G Suite Enterprise for Education und Office 365 des Datenschutzbeauftragten beschreiben das genaue Vorgehen, insbesondere die Massnahmen, die die Bildungsinstitutionen selbst umsetzen müssen.»

dsb.zh.ch

Leitfäden


Nicht gelöst ist damit das Dilemma, dass bei diesen allesamt amerikanischen Firmen viele Daten anfallen, die zwar nicht genutzt werden dürften, aber defacto verfügbar sind.

Geht man davon aus, dass Jugendliche mit einem Android oder iOS Smartphone unterwegs sind, so lässt sich die Anzahl Cloudlösungen, in der Jugendliche präsent sind reduzieren. Im Besten Fall entspricht die in der Schule zum Einsatzkommende Cloudlösung, derjenigen, die auf dem Smartphone der Lernenden und Lehrpersonen läuft.

Wer seine Bildungsdaten gar nicht in der Cloud sehen will, für denjenigen existieren viele kompetitive Alternativen. OpenOffice in Kombination mit BigBlueButton und Moodle ist ohne Abstriche nutzbar. Voraussetzung ist jedoch, dass die Applikationen professionell aufgesetzt und im erforderlichen Leistungsumfang zur Verfügung stehen. Im Hinblick auf die Sensibilität der Bildungsdaten von Lernenden und Lehrpersonen, wäre das ein Szenario, das man genauer anschauen sollte.

Foto von Torsten Dettlaff von Pexels

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ICT-Kompetenzen

Welche ICT-Kompetenzen für Lehrpersonen?

Diese Frage stellt sich mit erhöhter Dringlichkeit für Berufsschullehrerinnen und Berufsschullehrer und natürlich auch für Lehrpersonen des Gymnasiums. Im Schuljahr 20/21 treten die ersten Schülerinnen und Schüler, die erste Ausbildungssequenzen im Bereich Medien- und Informatik gemäss Lehrplan21 absolviert haben in die Berufs- und Mittelschulen über. Da die SekII im Hinblick auf den Berufseintritt oder den Besuch einer Hochschule ausbildet, lohnt sich ein Blick darauf, welche ICT-Kompetenzen dort gefordert sind. Auf der einen Seite sind es berufsspezifische und studienfachspezifische Themen. Auf der anderen Seite geht es um allgemeine ICT-Kompetenzen.

Bevor man sich an die Frage wagt, welche ICT-Kompetenzen Lehrpersonen haben sollten, könnte man zuerst die Frage beantworten, welche ICT-Kompetenzen die Lernenden haben sollten. In der Entwicklung der Informatik in der Berufsbildung haben sich folgende Angebote in der Zwischenzeit etabliert:

SIZ Schweizerisches Informatik-Zertifikat
Der von Wirtschaftsverbänden getragene Weiterbildungsanbieter ist seit vielen Jahren mit seinen Zertifikaten unterwegs. In der Zwischenzeit sind es neun Diplome. Verschiedene Schulen bieten Informatikbildung im Hinblick auf die Absolvierung der SIZ-Diplom-Prüfungen an.
www.siz.ch

ECDL European Computer Driving Licence
Diese International anerkannten Zertifikate sind in der Berufsbildung ebenfalls weitverbreitet. Einige Schulen sind sogar als Test Center akkreditiert.
www.ecdl.ch

Lehrplan21 Medien- und Informatik
Im Lehrplan21 sind die Medien-, Informatik- und Anwenderkompetenzen erstmals für die Volksschule definiert. Wenn man als Lehrperson über diese Kompetenzen verfügt hat man bereits ein Minimalziel erreicht.
www.lehrplan21.ch

Für den Lehrplan21 existiert ein Einschätzungstool: www.semifragebogen.ch

Lehrplan21 Medien- und Informatik für die SekundarstufeII
Aufbauend auf dem Lehrplan21 könnten die Themen für Medien-, Informatik- und Anwendungen über zusätzliche Zyklen erweitert werden. Diese Arbeit müsste noch geleistet werden.

DigComp
Europäischer Rahmen für digitale Kompetenzen für Bürgerinnen und Bürger.
ec.europa.eu/social/main.jsp?catId=1315&langId=en

Zertifikate für Lehrpersonen

Für Lehrpersonen kommen neben den ICT-Kompetenzen noch die didaktischen und methodischen Kompetenzen des Lehrens und Lernens hinzu. Auch hier gibt es bereits verschiedene Angebote:

SVEB-Weiterbildungszertifikat digital
Viele Personen, die in der beruflichen Grundbildung in Betrieben aktiv sind, werden über ein SVEB-Zertifikat verfügen. Mit dem Weiterbildungsmodul ist man in der Lage Lernprozesse digital zu unterstützen.

alice.ch/de/ausbilden-als-beruf/ada-abschluesse/ada-weiterbildungen

MIKA Seminarkonzept «Medien- und IT-Kompetenz für Ausbildungspersonal»
Das ist quasi das Deutsche Pendant zum SVEB-Angebot. Es richtet sich auch an das Ausbildungspersonal in den Btrieben. Es eignet sich aber auch für Lehrpersonen in der Berufsschule.

www.foraus.de/de/seminarkonzept-medien-und-it-kompetenz-fuer-ausbildungspersonal-mika-119648.php

DigCompEdu
Ist ein weiterer europäischer Kompetenzrahmen, der sich explizit an Lehrpersonen richtet und die ICT-Kompetezen die es für die Vermittlung von ICT-Themen braucht ebenfalls beinhaltet.
Für diesen Kompetenzrahmen gibt es ebenfalls ein Selbstevaluationstool. Je nach Schulstufe (Erwachsenenbildung, Berufsbildung, Fachhochschulen) stehen unterschiedliche Evaluationstools zur Verfügung.
ec.europa.eu/eusurvey/runner/DigCompEdu-S-DE

Für die Definition von Fach bezogenen ICT-Kompetenzen für Fachlehrer müssten abgestimmt auf die BIVOS und Bildungspläne entsprechende Empfehlungen ausgearbeitet werden.

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Bildungsentwicklung

Rethinking Highschool

Was ist aus der Initiative von Laurene Powell Jobs entstanden?

2015 lancierte Laurene Powell Jobs, Wittwe von Steve Jobs, das Projekt https://xqsuperschool.org/ . Anlass war die Erkenntniss, dass die Highschools den jungen Menschen Kompetenzen und Wissen vermitteln, die beim Schulabschluss bereits veraltet sind und für den weiteren Schulbesuch am College oder in der Arbeitswelt wenig weiterhelfen.

Mit ausreichend finanziellen Mitteln (50 Mio $) ausgestattet lancierte die Organisation einen Wettbewerb für die besten Schulkonzepte, die die Lernenden für die Gegenwart und Zukunft am besten ausrüstet.

In der Zwischenzeit sind verschiedene neue Schulen entstanden. Auf der Website wird gut Dokumentiert, welche Herausforderungen sich für die Bildungsentwicklung stellen.

Schulkommissionen von öffentlichen Schulen, die neue Konzepte ablehnen, weil es zu wenig traditionell ist.

Limitiertheit des eigenen Denkens wie Bildung sein könnte.

Mut zur Kreativität und Nachdenken über neue Bildungsoptionen.

Eltern und Kinder, die ein Bild haben, wie die Schule ist und ein Mangel von einer Vorstellung, wie sie sein könnte.

Wer gerne in die eigene Bildungsentwicklung investieren will findet hier ein paar inspirierende Blogbeiträge. Vieles liesse sich auch in der Berufsbildung und in den Kantonsschulen umsetzen.